Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Krokusse

Ihr katholisches Magazin – ab Ostern 2024

Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

    Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

      Mehr
      Manfred Goldkuhle seit über 50 Jahren kirchlich engagiert

      Das Ehrenamt hilft weiter

      Viele fleißige Hände bescherten Karlstadt im letzten Advent eine neue Krippe. Der knapp fünf Meter breite Nachbau der Stadt in der Pfarrkirche St. Andreas soll das Weihnachtswunder in die Heimat der Karschter bringen. Großzügige Bürger und Ehrenämtler waren für das Projekt besonders wichtig. Einer von ihnen ist Manfred Goldkuhle.

      Der ehemalige Zweite Bürgermeister von Karlstadt, Manfred Goldkuhle, freut sich, dass die Krippe gut gelungen ist und die Bürger den Austausch der beliebten alten Weihnachtsdarstellung nicht allzu schwer nehmen: „Die Krippe sollte etwas Besonderes werden, etwas, dass die Kinder sehen und gar nicht mehr davon wegmöchten“, sagt Goldkuhle. Und das scheint gelungen zu sein.

      Überall dabei

      Doch nicht nur die Krippe liegt ihm am Herzen. Seit Jahren engagiert sich der gelernte Versicherungsfachmann in Kirche und Gesellschaft. Er fing mit zehn in der Kirchenmusik an, zuerst im Chor, später auch als Organist „50 Jahre unfallfreies Orgelspielen“, wie er es selbst ausdrückt. Er war Leiter und Gründer mehrerer Chöre, baute die Karlstädter Schule für Kirchenmusik mit auf, leitete Orchester und engagiert sich bis heute im Kirchenvorstand von Karlstadt. Für ihn habe immer gegolten, dass man eben Einsatz zeigen müsse, wenn man für seine Mitmenschen etwas verändern wolle. Dies tut er noch heute in der Politik, etwa als Stadtrat oder Kreisrat.

      Man fragt sich, wie Goldkuhle all diese Aufgaben wahrnehmen konnte und kann. Es sind verschiedene Dinge, die den heute 66-Jährigen antreiben. Zum einen sagt er über sich selbst, dass er stark mit seiner Heimat verwurzelt sei. Er sei hier geboren und aufgewachsen, habe nie weggewollt und lernte auch hier seine Frau kennen. Er verdanke seiner Heimat viel und wollte einfach etwas zurückgeben. Durch sein Ehrenamt habe er immer in besonderer Art und Weise Teil dieser Heimat bleiben können. So habe er durch seine Mitarbeit in Jugendchören und Orchestern zum Beispiel nie den Kontakt zur Karlstadter Jugend verloren: „Wer sich auch im Alter noch mit jungen Leuten befasst, der verliert nicht die Sprache der Jugend“, sagt er aus eigener Erfahrung. Man lerne einfach die verschiedensten Menschen und ihre Geschichten kennen und wenn er durch die Straßen von Karlstadt gehe, dann begegneten ihm immer wieder Menschen, die er dank seiner vielen Aufgaben teilweise ihr Leben lang habe begleiten dürfen.

      Ein weiterer Antrieb, ohne den er seine Ämter vielleicht nie hätte wahrnehmen können, sei seine Frau Gudrun. Sie sei „eine Frau die mir gerne auch mal Aufträge gibt“, also nicht einfach Beiwerk für den Lokalpolitiker, sondern eine feste Unterstützung, die ihm aber – vor allem politisch – auch mal die Meinung sage. Goldkuhle glaubt, dass er all seine Tätigkeiten nie ohne seine Frau hätte regeln können, die diesen Weg mitgehe.

      Persönlicher Anker

      Eine dritte Motivation, stellt für Goldkuhle der Glaube dar. Der „Dunstkreis Kirche“ sei für ihn schon immer ein persönlicher Anker gewesen. Er selbst wurde musikalisch über die Kirche ausgebildet und gab diese Ausbildung schon früh an jüngere Musiker weiter. Auch seine Frau lernte er in der Kirchenmusik kennen. Natürlich sei er auch selbst ein religiöser Mensch. Genau wie in seinem politischen Engagement für die Heimat, habe sich für ihn daher nie die Frage gestellt, ob er sich für die Kirche stark machen solle oder nicht. Doch so wie Manfred Goldkuhle denken immer weniger Menschen.

      Weniger Freiwillige

      Was ihn im Moment umtreibt sei der Rückgang an Freiwilligen, gerade im kirchlichen Bereich. Da spiele unter anderem der aktuell schlechte Ruf der Kirche mit hinein. Vor allem das Engagement der Jugend lasse nach. Viele Vereine, egal ob sportlich oder kirchlich, spürten, so Goldkuhle, etwa das G8-Abitur, bei dem Schüler an den Nachmittagen immer weniger Zeit hätten. Der gebürtige Würzburger glaubt außerdem, dass junge Menschen sich nur noch ungern verpflichten. Zu Einzelprojekten seien sie noch bereit, allerdings immer weniger zu dauerhaftem Engagement.

      Damit es in Karlstadt auch in Zukunft funktionierende Kirchenmusik und Krippen-Hingucker geben kann, glaubt Manfred Goldkuhle, man müsse aussagekräftige Projekte fördern, mit denen sich die Menschen identifizieren können, wie etwa mit der neuen Krippe. Man müsse sich um die Leute kümmern und sich auf ihre Bedürfnisse einstellen, etwa mit Seniorenchören oder Helferfesten für Engagierte. Manfred Goldkuhle selbst  ist seit 2017 pensioniert und tritt etwas kürzer, er ist allerdings froh, dass er sich immer Zeit für seine Heimat und die Kirche genommen hat und hofft, dass es auch in Zukunft noch Leute gibt, die genauso denken.     

      Raphael Schlimbach