Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Krokusse

Ihr katholisches Magazin – ab Ostern 2024

Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

    Lernen Sie das Sonntagsblatt kennen – kostenlos und unverbindlich

      Mehr
      Das Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg hat seit dem 5. Juni geöffnet

      Blick ins Gedächtnis von Weiß-Blau

      Dort, wo kriegsbedingt bis vor wenigen Jahren noch eine Lücke am Rande der Regensburger Altstadt klaffte, unweit von Mauerresten des römischen Legionärslagers, erhebt sich am Donaumarkt das Haus der Bayerischen Geschichte. Auf rund 2500 Quadratmetern Fläche erzählt es anhand sorgfältig ausgesuchter Exponate die prägendsten Ereignisse Bayerns der letzten 200 Jahre nach. Mit der Rolltreppe taucht der Besucher ein in die Geschichte des blau-weißen Landes. Zuvor hat der in Rente geschickte 4,19 Meter hohe Löwenbräu-Löwe die Museumsbesucher in der lichtdurchfluteten Eingangshalle begrüßt. Der Löwe ist „die” prägende Kult(ur)figur Bayerns. Ein Seidel Bier darf von daher in seiner Tatze nicht fehlen.

      War da nicht noch etwas? „Durch Würzburg auf Bayern schauen” – unter diesem Motto hatte sich doch vor sechs Jahren die Domstadt am Main für den Neubau des Museumsprojekts „Haus der Bayerischen Geschichte” beworben. Nach Vorstellungen der Mehrheit des Würzburger Stadtrats sollte der Kulturtempel in der leerstehenden Mozartschule – einem Vorzeigebau der 50er-Jahre-Architektur – in unmittelbarer Nähe zum Weltkulturerbe Residenz heimisch werden. Letztendlich erhielt doch die gut 200 Kilometer von Würzburg entfernte Domstadt an der Donau den Zuschlag.

      Vielfalt Bayerns darstellen

      Mit Bravour erfüllt der Museumsneubau in Regensburg seit seiner Eröffnung am 5. Juni den angestrebten Anspruch, die geschichtliche und kulturelle Vielfalt Bayerns allen Bevölkerungsschichten, vor allem der jungen Generation, zugänglich zu machen. Gleich im Erdgeschoss gegenüber dem Haupteingang platziert, das Panorma: 1800 Jahre Bayern im fantastischen 360°-Format. Was vorher geschah – unter diesem Titel nimmt das filmische Meisterwerk Besucher mit in die Jahrhunderte, die vor der Gründung Bayerns im Jahre 1805 liegen und nicht durch Exponate in der Dauerausstellung dokumentiert sind. Von der Römerzeit bis in die Zeit vor 200 Jahren reicht die Geschichte, in fast 40 Hauptrollen in Szene gesetzt vom bekannten BR-Fernsehmoderator und Kabarretisten Christoph Süß. Auf blauen Design-Drehsesseln sitzend, lassen sich im Panorama Alt wie Jung gleichermaßen von der Geschichte, dargestellt am Beispiel der Stadt Regensburg, einfangen – Römer, frühchristliche Zeit, Mittelalter mit dem Dom und der Steinernen Brücke, Ständiger Reichstag und barocke Sinnesfreuden. All dies kostet den Besucher keinen Kreuzer, pardon Euro.

      Ausgesuchte Exponate

      Kostenpflichtig wird es erst im ersten Stockwerk. Das Museum dokumentiert hier die Demokratiegeschichte und zeigt, wie Bayern Freistaat wurde und was ihn so besonders macht. Auf erzählerische Weise werden allen Generationen die prägendsten Ereignisse der vergangenen 200 Jahre aufgezeigt: die Gründung des Königreichs Bayerns, die bäuerliche Vergangenheit, der mysteriöse Tod Ludwig II. und die Technikgeschichte des Landes mit dem größten Schweinwerfer der Welt, der 1893 Bayern erstmals ins rechte Licht setzte (Foto links). Die Schau erinnert auch an die Autoindustrie der Nachkriegszeit mit der legendären Isetta von BMW und weiteren Fahrzeugen der Aufbruchsjahre. Und der alte Wandteppich des Landtags kommt vor einer abgespeckten Museumsvariante des alten Plenarsaals voll zur Geltung. Das Kapitel Besatzungszeit wird durch einen Willy-Jeep MB, dem Urahn aller Jeeps, vor der Fotokulisse des zerstörten Nürnbergs dokumentiert. Bei so manchem Besucher „kochen” beim Anblick von Anti-WAA-Transparenten noch einmal die heißen Wochen von Wackersdorf hoch. Und als „Denkmal” glänzt jener Füller in einer Vitrine, mit dem Theo Waigel 1992 in Mastricht den Vertrag über die Europäische Union unterzeichnete. Der Besuch des Hauses der Geschichte ist ein Muss­ – für alle! Mit modernsten digitalen Raffinessen und mit Mitmachstationen ausgestattet, regt es an, Bayerns Geschichte zu begreifen – als Erfolgsgeschichte, an der die Franken auch einen großen Anteil haben!
      Matthias Risser

      Adresse: Haus der Bayerischen ­Geschichte, Donaumarkt 1, 93047 Regensburg. Geöffnet: Täglich außer Mo von 9 bis 18 Uhr. Fällt ein Feiertag auf einen Montag, so ist das Museum geöffnet. Geschlossen am 24., 25. und 31. Dezember sowie Neujahrstag/ Karfreitag. Hinweis: Am 26. September 2019 ist wegen der Eröffnung der Landesausstellung ebenfalls geschlossen. Internet: „www.museum.bayern/museum.de”.