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      Kommentar von Wolfgang Bullin

      Besser gemeinsam

      Missbrauch ist kein auf die Kirche begrenztes Phänomen, sondern ein gesamtgesellschaftliches.

      Zehn Jahre sind vergangen, seit die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche hierzulande an die Öffentlichkeit gebracht wurden. In diesen zehn Jahren ist klar geworden, dass der Missbrauch und vor allem seine Aufarbeitung die Kirche noch weitaus länger beschäftigen werden.

      Neben dem vielfach konstatierten Reformstau war es schließlich auch der Missbrauchsskandal, der zum synodalen Weg geführt hat. Bei der Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz wird das Thema ebenfalls wieder auf der Tagesordnung stehen, vor allem im Blick auf die Frage der Entschädigung.

      Zwar hat es dazu schon die eine oder andere Ankündigung gegeben, eigene Wege gehen zu wollen. Dennoch wäre es gut, wenn sich alle Bistümer beziehungsweise Bischöfe auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen könnten, sowohl was die Höhe der Entschädigung wie auch was die Modalitäten betrifft – beispielsweise durch die Einrichtung eines gemeinsamen Fonds für die Zahlungen.

      Weil es dabei um ganz andere finanzielle Dimensionen geht als bei den bislang – in der Regel nicht als Entschädigung, sondern als Anerkennung erlittenen Leids – geleisteten Zahlungen. Zum anderen würde so die Gefahr vermieden werden, unterschiedliche Klassen von Opfern zu schaffen.

      Noch einen Schritt weiter möchte der Berliner Generalvikar Pater Manfred Kollig gehen, der im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur vor einen katholischen Alleingang gewarnt und empfohlen hat, sich mit anderen betroffenen Institutionen wie auch der Bundesregierung zusammenzutun. Ein bedenkenswerter Vorschlag. Auch weil das deutlicher bewusst machen könnte, dass Missbrauch kein auf die Kirche begrenztes Phänomen ist, sondern ein gesamtgesellschaftliches. Da gibt es noch viel Nachholbedarf. Denn: Am kirchlichen Vorgehen mag man manches kritisieren können, man wird hierzulande aber kaum Institutionen finden, die Aufarbeitung und Prävention so ernsthaft angegangen sind wie die katholische Kirche.     

      Wolfgang Bullin