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      Kommentar von Wolfgang Bullin

      2003: Europäisches Jahr der Behinderten

      Kommentar von Wolfgang Bullin
      Der Rat der Europäischen Union hat das Jahr 2003 zum „Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen“ erklärt. „Nichts über uns ohne uns“ heißt das Leitwort. Teilhabe verwirklichen, Gleichstellung durchsetzen, Selbstbestimmung ermöglichen – so lauten die zentralen Botschaften für die Umsetzung dieses Jahres in Deutschland. Mit einer Fülle von Veranstaltungen wollen Menschen mit Behinderung in diesem Jahr europaweit auf sich und ihre Interessen aufmerksam machen. Dazu gehört auch der „Marsch durch Europa“, der am 23. Januar in Griechenland beginnt und durch die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union führt, vom 21. Mai bis 1. Juni durch Deutschland.
      Auch die Deutschen Bischöfe werden das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderungen aufgreifen. Mit einem Schreiben, das ihr Beauftragter für die Behindertenseelsorge, Weihbischof Franz Dietl, für das Frühjahr angekündigt hat (siehe Beitrag „Mitleid allein hilft nicht“ auf dieser Seite). Das ist sehr zu begrüßen. Denn auch wenn es heute viele Hilfs- und Fördermöglichkeiten für behinderte Menschen gibt, sie nicht mehr – wie früher – abgeschoben oder gar versteckt, auch nicht mehr als Krüppel bezeichnet werden, sind sie doch noch längst nicht als normale Glieder der Gesellschaft akzeptiert. Ganz im Gegenteil: Es gibt durchaus berechtigte Befürchtungen, dass diese positive Entwicklung sich wieder umkehren könnte. Die Präimplantationsdiagnostik bei der Kinderzeugung im Labor und die beinahe schon Standard gewordene intensive vorgeburtliche Diagnostik, erhöhen stetig den Druck auf Eltern, sich gegen ein behindertes Kind zu entscheiden. Ebenso Gerichte, die Eltern eines behindert zur Welt gekommenen Kindes Schadensersatzansprüche gegenüber dem Arzt zuerkennen, weil er die Behinderung nicht rechtzeitig für einen Schwangerschaftsabbruch erkannt hat.
      Deshalb ist es zu begrüßen, dass die Bischöfe mit ihrer Position auf Mitstreiter bauen können. Zu nenne wäre hier beispielsweise die „Aktion Mensch“ (früher „Aktion Sorgenkind“) die bereits im vergangenen Jahr ihre bundesweite Plakat- und Anzeigen-Kampagne „1000 Fragen“ gestartet hat. „Ein Mensch ist niemals nur Behinderter. Behindert ist immer nur ein Teil des Menschen“, hat Weihbischof Dietz gesagt. Jeder von uns kann seinen Beitrag dazu leisten, dass das auch im Alltag umgesetzt, dass Behinderung nicht wieder zum Stigma wird.