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      Ohne das Konzil keine Zukunft für die Kirche

      Vor 40 Jahren begann das Zweite Vatikanische Konzil – eine epochale Wende der Kirchengeschichte. Beschwingt war von einem Aufbruch in eine neue Ära die Rede. Seit einiger Zeit wird jedoch die Kritik an der Bischofsversammlung immer lauter. Doch die Kritiker sind auf dem Holzweg. Ohne das Konzil wäre die Kirche heute vermutlich eine unbedeutende Minderheit mit einer ausgeprägten Wagenburg-Mentalität. Nur die weitere konsequente Umsetzung sichert die Zukunft der Kirche.
      Das Vatikanum hat viel erreicht. Vor der Bischofsversammlung beäugten weite Teile der Kirche die moderne Welt misstrauisch und neigten dazu, sich von ihr abzuschotten. Das Konzil dagegen forderte eine gegenseitige Durchdringung von Kirche und Welt. Aufgabe der Kirche sollte es sein, sich dem Dialog mit der Welt zu stellen, daraus zu lernen und die Strahlkraft des Christentums in Politik und Gesellschaft einzubringen. Das gab Impulse für die eigene Entwicklung und machte die Kirche zum Partner in der gesellschaftlichen Diskussion. Die Theologie war vor dem Vatikanum in den meisten Fächern erstarrt. Es dominierten eine formal verstandene Dogmatik und kirchenrechtliche Regelungen. Viele Exegeten befanden sich nach schlimmen Zensur-Erfahrungen auf dem Weg in die innere Emigration. Das Konzil nahm die Theologie als Wissenschaft wieder ernst und öffnete den Raum für längst fällige Weiterentwicklungen.
      Die Liturgie hatte sich vor dem Konzil von den Menschen entfernt und war zum Teil in einer formalen Ästhetik fest gefahren. Das Konzil richtete die Liturgie wieder auf die Begegnung von Gott und Mensch aus und ermöglichte eine lebendige Gestaltung des Gottesdienstes für ganz verschiedene Generationen von Gläubigen. Die Kirche war vor dem Vatikanum strikt hierarchisch und priesterzentriert ausgerichtet. Die Aufwertung der Ortskirche und die Entdeckung der Laien als Partner des Priesters eröffneten die Chance, Kirche vor Ort individuell zu gestalten und als Laien verantwortlich in Pfarrei und Seelsorge mitzuwirken.
      Dialog mit der Welt, aktuelle Theologie, kreative Liturgie und der Aufbruch der Laien – vier gute Gründe, um für die Umsetzung des Konzils zu kämpfen. Und vier Themen, bei denen die Kritiker Farbe bekennen müssen, wie sie sich die Zukunft der Kirche ohne diese Entwicklungen vorstellen. Ich kann es nicht.